Canon 450D als Astrokamera | |
oder auch, eine Einsteigerkamera wird erwachsen. Als Canon die 450D vorgestellt hat waren viele erstmal erstaunt, dass nun SD Karten zur Verwendung kommen und auch die Akkus für die Kamera haben sich geändert. Das sind Dinge die erstmal eine Hemmschwelle darstellen auf ein neues Model zu wechseln und die Frage aufwirft, warum hat Canon das getan? Als die 450D entwickelt wurde war klar, dass ein noch kleineres Einsteigermodel die Palette nach unten abrunden soll. Daher wurde die 450D deutlich aufgewertet und viele Altlasten über Bord geworfen. Da die Kamera mit 1/4000s eine noch recht moderate kürzeste Verschlusszeit hat und auch die Blitzsynchronzeit mit 1/200s nicht allzu kurz ist, war es möglich das alte Konzept von 4 Lamellen pro Verschlussvorhang aufzugeben und zu einem Vorhang aus 2 bzw. 3 Lamellen überzugehen. Dies reduziert die Fehleranfälligkeit deutlich. Zur Überwachung der Batterie- und Speicherkartendeckel wurden die anfälligen Mikroschalter durch zuverlässige Eigenkonstruktionen ersetzt. Auch kommt es immer wieder vor, dass sich die Pins im CF Schacht verbiegen oder gar abbrechen. Da die Pins direkt mit der Hauptplatine verlötet sind, kann sich das schnell zum finanziellen Totalschaden entwickeln. Mit Einführung von SD Karten wurde das Problem mit erledigt. Diese Liste an kleinen nicht sofort offensichtlichen Verbesserungen ließe sich noch länger fortsetzen. |
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Wie wird die Kamera zu Astrokamera? Durch den Staubrüttelfilter sind die sonst miteinander verklebten Filtergruppen vor dem Sensor in einzelne Elemente aufgeteilt und es lässt sich speziell der Teil entfernen, der für astronomische Aufnahmen störend ist. Auf dem Bild ist rechts ein Sensor in Originalzustand zu sehen und links wurde das Filterglas bereits ausgebaut und liegt vor dem Sensor. Es hat eine cyane Färbung und blockiert damit das langwellige rote Spektrum um die berühmte H-alpha Linie. In dem schematischen Bild von Canon ist das auszubauende Glas mit „Phase layer, Infrared-absorption glass“ bezeichnet. Wie leicht zu erkennen ist, bleibt der optische Tiefpassfilter zur Moiré Unterdrückung und auch die Infrarot reflektierende Beschichtung auf dem ersten „Low Pass Filter“ inklusive automatischer Staubentfernung erhalten. Man bekommt also eine bei H-alpha voll empfindliche Kamera, die Infrarotempfindlichkeit steigt nur minimal an und der Tiefpassfilter kann unter bestimmten Bedingungen um 25% schwächer ausfallen. Mit anderen Worten, beste Bedingungen für grandiose Astrobilder. |
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Welche technischen Daten machen die 450D optimal für die Astronomie? |
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Und mit dem letzten Punkt kann auch die Frage geklärt werden, ob man mit einer auf Astro umgebauten Kamera noch normale Bilder machen kann. Die Kamera ist für Rottöne erstmal doppelt so empfindlich im Vergleich zu vorher und daher werden die Bilder rotlastig. Es gibt aber eine Möglichkeit in der Kamera eine Weißabgleichskorrektur einzustellen. Diese reduziert per interner Software das Rot, wodurch mit automatischem Weißabgleich wieder normale Bilder entstehen. Der Farbton wird zwar nicht ganz exakt getroffen, dies fällt aber meist nur im direkten Vergleich auf. Hier ein paar Beispielbilder. |
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Natürlich gelten viele der hier angesprochenen Punkte auch für die Canon 40D und 50D, diese sind aber ein ganzes Stück teurer ohne einen wirklichen Mehrwert für die Astrofotografie liefern zu können. |
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